Johann Pegrisch
Schlosser. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Johann Pegrisch wurde am 17.2.1911 in Wien geboren. Er arbeitete als Schlosser. 1934 trat er der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich bei. Er war Mitglied der Gewerkschaft der Metallarbeiter und der revolutionären Sozialisten.
Kassier der KPÖ in Wien 20
Johann Pegrisch agierte als Kassier der KPÖ in Wien 20.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 6. 3. 1942 wurde Johann Pegrisch verhaftet und am 8. 3. 1944 gemeinsam mit Bernhard Kratochvil, Josef Zeiner und Franz Malik (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 8.11.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Der Angeklagte Pegrisch nahm nach dem Anschluss der Ostmark an das Reich seine kommunistische Tätigkeit alsbald wieder auf. Er übernahm von dem Kommunisten Engel und Platzer, einem unbekannten Juden, und von dem Mitangeklagten Zeiner die von diesem eingesammelten Beiträge, und zwar brachten ihm Zeiner und Platzer von Mitte 1939 bis zum Dezember 1939 monatlich etwa 10. – RM, Engel und der Unbekannte im Jahre 1938 drei Monatsbeiträge in Höhe von 5.– bis 10. – RM. Diese Gelder leitete der Angeklagte Pegrisch an den Kommunisten Blauensteiner weiter (…) Kurz vor seiner Einberufung gab der Angeklagte seine bisherige Tätigkeit ab, aber auch noch als Soldat ließ er sie nicht vollständig ruhen.“
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien